Kommunales Leben ist vielfältig. Ein gelingendes Miteinander bedeutet, auf diverse Interessen und Bedürfnisse einzugehen und Teilhabe für alle zu gewährleisten. Als Angehörige der größten religiösen Minderheit in unserem Land ist dies auch und besonders für Musliminnen und Muslime von großer Bedeutung. Im Projekt Kommune und muslimisches Leben - Qualifizierung, Austausch und Beratung unterstützt das Haus der Sozialen Vielfalt daher, gemeinsam mit unserem Kooperationspartner SYSPONS, Kommunen dabei, den Kontakt zu ihren muslimischen Einwohnerinnen und Einwohnern zu intensivieren sowie allgemein zu einem besseren Verständnis muslimischer Lebensrealitäten in Deutschland beizutragen.

In seinen lokalen Bezügen ist das Projekt mit dem Finger am Puls der Zeit und zielt darauf ab, möglichst konkrete Antworten auf reale und spezifische Probleme und Fragen des Zusammenlebens zu finden. Das Angebot richtet sich gleichermaßen an Integrationsbeauftragte wie auch an weitere kommunale Verantwortliche im Austausch mit muslimischen Einwohnerinnen und Einwohnern. Damit verfolgen wir das Ziel, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und Gleichberechtigung zu fördern.   

Unsere Beraterinnen und Berater bringen unterschiedlichste Erfahrungen und Qualifikationen mit, von denen die teilnehmenden Kommunen im Rahmen der Zusammenarbeit profitieren können. Zu nennen sind etwa Studienabschlüsse in Islam- und Politikwissenschaft, Migration und Diversität sowie in Soziologie, Psychologie und Geschichte. Hinzu kommen Ausbildungen in systemischer Beratung und Seelsorge sowie langjährige Erfahrungen im Bereich Erwachsenenbildung und Einzelfallberatung. Die Teammitglieder verfügen durch Auslandsaufenthalte in Nord-Afrika und Westasien sowie in Großbritannien, den USA und Frankreich über umfassende Kenntnisse über Herkunftskontexte sowie Migrationsdynamiken in Einwanderungsgesellschaften. Schließlich seien an dieser Stelle noch Berufserfahrungen erwähnt, die unsere Beraterinnen und Berater in der Arbeit für diverse Migrantenselbstorganisationen, muslimische Verbände sowie im Wohlfahrtssektor (Diakonie, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz) zu Themen wie Integration, Interkulturelle Öffnung, Flüchtlingssozialarbeit, migrantische Frauenarbeit, Arbeitsmarktintegration, Extremismusprävention sowie Antidiskriminierung sammeln konnten. 

In Qualifizierungsangeboten können kommunale Verantwortliche Erfahrungs- und Handlungswissen zu den Belangen und Interessen von muslimischen Einwohnerinnen und Einwohnern erwerben und ausbauen. In Austauschrunden können Kommunen über Bundesländergrenzen hinweg bereits gemachte Erfahrungen teilen und Ideen entwickeln, wie die Zusammenarbeit mit muslimischen Gemeinschaften gestaltet und das Zusammenleben vor Ort gestärkt werden kann. Neben Austausch- und Qualifizierungsformaten bieten wir individuelle Beratungen für kommunale Verantwortliche an. Dabei können lokalspezifische Anliegen in Prozessbegleitungen und Fachberatungen bearbeitet werden. 

Mit dem Projekt werden Kommunen darin unterstützt, die grundgesetzlich garantierten Freiheitsrechte für alle Menschen, die in ihnen leben sicherzustellen und so die Grundlagen für ein gelingendes Miteinander und eine funktionierende Demokratie langfristig zu erhalten. Anders gesagt: Wir wollen durch mehr Teilhabe den sozialen Zusammenhalt stärken, um so wichtige Weichen für eine gegen Polarisierung resiliente Gesellschaft zustellen. 

Das Projekt wird vom Bundesministerium des Innern und für Heimat im Rahmen der Deutschen Islam Konferenz gefördert. Für die beteiligten Kommunen entstehen keine Kosten.